1. Warum die Frage wichtig ist
Künstliche Intelligenz zieht in den Büroalltag ein. Zwei Namen tauchen überall auf: Microsoft Copilot und ChatGPT. Beide arbeiten auf Basis moderner Large-Language-Models, beide versprechen mehr Tempo und bessere Ergebnisse. Doch ihr Ansatz ist völlig unterschiedlich. Wer die Unterschiede versteht, kann Zeit, Geld und Nerven sparen.
2. Was Microsoft Copilot eigentlich ist
Copilot ist kein einzelnes Programm. Es ist eine ganze Familie von Assistenten.
- Copilot in Word, Excel, PowerPoint, Outlook, and Teams.
- Copilot in Windows 11 und im Edge-Browser.
- GitHub Copilot für Entwickler.
- Copilot Studio, um eigene Agenten zu bauen.
Der Clou: Copilot sitzt mitten im Arbeitsfluss. Er greift auf deine Dateien in OneDrive, SharePoint, deine Mails in Exchange, deine Chat-Verläufe in Teams und die Termine im Kalender zu – alles über die Microsoft-Graph-API. Dadurch kennt er den Kontext, bevor du überhaupt nachdenkst.
Microsoft orchestriert das so: Prompt kommt rein → Graph-Daten werden geholt → LLM (z. B. GPT-4 o) erzeugt eine Antwort → Sicherheitsfilter prüfen das Ergebnis → Du bekommst den Text zurück.
3. Copilot-Varianten kurz erklärt
- Copilot Free
– Gratis. Chat und Websuche. Begrenzte Bild-Boosts. - Copilot Pro
– Etwa 22 Euro pro Monat. Vorrangiger Zugriff auf GPT-4 Turbo und mehr Bild-Kontingent. - Copilot für Microsoft 365
– Rund 28 Euro Aufpreis pro Nutzer. Greift voll auf Firmen-Daten zu. - Copilot Studio
– Ab 200 Dollar pro Monat für die Low-Code-Plattform. Damit baust du eigene Agenten.
4. Was ChatGPT ist und was nicht
ChatGPT ist ein universeller Dialog-Agent. Er lebt in einem Browser-Fenster oder in einer App.
- Training: Weltwissen bis zum Cut-off, plus laufende Updates.
- Flexibilität: Gedichte, Vertragsentwürfe, Kochrezepte, Python-Snippets – alles in einem Chat.
- Erweiterbarkeit: Plugins, GPT-Store und eigene Anweisungen.
ChatGPT hat keinen eingebauten Zugriff auf deine SharePoint-Bibliothek oder dein SAP-System. Kontext musst du hochladen oder in den Prompt kleben. Dafür ist er plattformfrei und funktioniert genauso in Google-Docs oder Notion.
Preise: Basis kostenlos. Plus 20 Euro im Monat. Pro ist teuer, aber auch für die wenigsten sinnvoll.
5. Sicherheit und Datenschutz im Vergleich
Copilot erbt die Microsoft-365-Sicherheitsarchitektur:
- Daten bleiben im Tenant.
- Zugriffsrechte gelten wie in SharePoint & Co.
- Prompts und Antworten fließen nicht in das öffentliche Modelltraining.
ChatGPT: In der Gratis- und Plus-Version liegt die Verantwortung bei dir.

6. Stärken, Schwächen, typische Fallen
Copilot – Stärken
- Spart Klicks, weil er direkt in Office steckt.
- Nutzt Live-Daten, daher oft verblüffend treffsicher.
- Firmen-Admins behalten Kontrolle über Compliance.
Copilot – Schwächen
- Funktionslandschaft zersplittert: Manche Features nur Englisch, manche nur Preview.
- Extra-Kosten: Copilot-Lizenz plus Microsoft-365-Basisplan.
- Lock-in: Je mehr Automatisierung, desto schwieriger der Wechsel.
ChatGPT – Stärken
- Absolut vielseitig. Ein Prompt, eine Idee, fertig.
- Kein spezielles Ökosystem nötig.
- Einfache Preislogik: kostenlos oder 20 Euro.
ChatGPT – Schwächen
- Ohne Upload kein Firmen-Kontext.
- Ergebnisse schwanken stärker.
- Datenschutz muss aktiv eingehalten werden.
7. Preis-Leistungs-Betrachtung
Rechne durch, was eine typische Büro-Stunde kostet. Wenn Copilot dir zwei Stunden im Monat spart, bist du selbst mit 30 Euro schnell im Plus. Gleiches gilt für ChatGPT-Plus, wenn du dort Ideen und Texte schneller erstellst.
Die Gretchenfrage: Fühlst du den Zeitgewinn im Alltag? Wenn nein, bleib bei der Gratis-Variante und teste weiter.

8. Szenarien zum Abklopfen
- Office-Power-User: Copilot glättet deinen Workflow und lohnt sich fast sofort.
- Freiberuflicher Texter oder Student: ChatGPT deckt alles ab, Copilot bringt wenig.
- Software-Entwickler: GitHub Copilot plus ChatGPT – produktive Kombi.
9. Blick nach vorn
Microsoft setzt auf Agenten und Copilot+ PCs mit lokaler NPU. Funktionen wie „Recall“ oder „Click to Do“ laufen teilweise direkt auf dem Gerät.
OpenAI dreht an der Multi-Modality-Schraube: GPT-4o sieht, hört, spricht. Dazu kommt der GPT-Store.
Beide Welten bewegen sich auseinander: Copilot integriert tiefer, ChatGPT wird breiter.
10. Endgültiges Urteil
Es gibt keinen globalen Gewinner.
- Setzt du auf Microsoft-365-Werkzeuge? Dann ist Copilot dein Verbündeter.
- Willst du eine freie Allround-KI? Dann bleibt ChatGPT unschlagbar.
Viele Profis fahren mehrgleisig: Copilot für Office, ChatGPT für Ideen. Und oft speziellere Tools für andere Dinge.
Zum Beispiel ist Copilot in der Transkription von Meetings relativ schwach, deswegen setzen viele Unternehmen auf andere Transkriptionssoftware, um sich Zeit bei der Nach- und Vorbereitung von Meetings zu sparen, Analysen zu erhalten und den gesamten Prozess zu automatisieren.
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